St. Peter im Vatikan: Der Petersplatz

Der Eindruck des Petersplatzes ist überwältigend: Die Fassade von St. Peter mit den Marmorstatuen von Christus und den Aposteln, der gewaltige Platz von den Säulengängen umschlossen, der ägyptische Obelisk und die beiden Brunnen. Alles hat ungeheure Dimensionen und beeindruckt an allererster Stelle durch seine Größe. Die faszinierenden Einzelheiten nimmt man erst später wahr, wenn man das Bild lange genug auf sich hat wirken lassen und genauer hinsieht.

Das Ganze wirkt beinahe wie eine Inszenierung, und wenn man sich zusammen mit vielen Tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz versammelt, um dort gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern, wird man selbst irgendwie ein Teil dieser Inszenierung, kann sich als "Weltkirche" begreifen. Dies war auch die erklärte Absicht von Berninis Gestaltung des Petersplatzes: Die Kolonnaden umgreifen buchstäblich die Gläubigen, die Kirche nimmt ihre Kinder in die Arme, wo sie geborgen sein können.

Die beiden Brunnen, die je links und rechts in den Halbbögen stehen, sowie der Obelisk in der Mitte des Platzes bieten in der Weite zumindest einen gewissen Haltepunkt für das Auge. Wie ich dem Reiseführer entnehme, sind die Brunnen - ebenso wie die Kolonnadengänge mit den 140 Statuen - von "dem" Baumeister des Barock, Gianlorenzo Bernini, entworfen worden. Den Auftrag zur Neugestaltung der gesamten Platzanlage erteilte Papst Alexander VII. (Chigi), dessen Schriftzug und Wappen uns hier mehrfach begegnet. Es heißt dort ferner, vom Standpunkt des Brunnens aus sind die vier Säulenreihen der Kolonnaden nur als eine einzige erkennbar. Der ägyptische Obelisk im Scheitelpunkt des Platzes ist jedoch nicht nur bedeutend älter, sondern auch schon länger auf dem Petersplatz.

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